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Universität Lausanne

Neues Gebäude für die Geisteswissenschaften auf dem UNIL-Campus.

Das Gebäude für Geisteswissenschaften befindet sich im Herzen des Campus der Universität Lausanne.

Unser Ziel ist es, das neue Gebäude für Geisteswissenschaften (NBSH) auf natürliche und selbstverständliche Weise zu integrieren – als fehlendes Puzzlestück. Dabei nutzen wir den einzigartigen bestehenden Rahmen und schlagen ein bioklimatisches Gebäude vor, das an das lokale Klima angepasst ist. Die sechseckige Form des Gebäudes tritt in Dialog mit dem restlichen Campus und schafft ein kohärentes Ganzes.

Das Projekt ist um ein zentrales Atrium herum organisiert und beherbergt Lehr- und Lernräume, kollaborative Arbeitsbereiche für die Forschung, ein Meeting Center sowie ein Restaurant auf dem Dach. In einem verantwortungsvollen und lokalen Ansatz basiert das Gebäude auf einem Holzstützen- und -trägerkonstruktionssystem.

Bauherr : KANTON Waadt

Standort : Lausanne, Schweiz

GF : 11 800 m²

Status : Wettbewerb

Date : 2021

Key points

  • Holzbau.
  • Einzigartiger landschaftlicher Rahmen.
  • Menschliche Maßstäbe.
  • Förderung des Wohlbefindens.
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Konzept und Haltung

Der trapezförmige Grundriss des vorgeschlagenen NBSH-Gebäudes ergibt sich aus der Überlagerung zweier Achsen: derjenigen der Kantonsstraße und derjenigen des bestehenden Gebäuderasters (Synathlon, Internef, Extranef). Dieser Grundriss ermöglicht es, das Raumprogramm in einem relativ begrenzten Bereich unterzubringen und gleichzeitig fließende Außenwege zu gestalten, die sich an den bestehenden Anlagen orientieren.

Durch seine Positionierung entlang der Achse der Allee zwischen Extranef und Internef markiert das Gebäude deutlich das südliche Ende des UNIL-Geländes und lenkt die Bewegungsströme, indem es ein fußgängerfreundliches Campuszentrum betont.
Das landschaftsarchitektonische Konzept verfolgt dieselbe Ambition: Es setzt die bestehenden Gestaltungen fort – sowohl in räumlicher Komposition als auch in gestalterischer Sprache.

Den heutigen und zukünftigen Studierenden ermöglichen, Exzellenz in physischen Räumen zu erleben, die auf das Wohlbefinden des Menschen und seiner Umwelt ausgerichtet sind.

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Konstruktionssysteme und Materialien

Die Holzdecken mit Spannweiten von über 10 Metern stellen eine erste Herausforderung dar, der durch den gezielten Materialmix optimal begegnet wird.
Die Deckenelemente, die auf der Brettschichtholzstruktur aufliegen, werden in der Schweiz entwickelt und vorgefertigt, um Techniken und Gewohnheiten zu nutzen, die dem lokalen Qualitätsanspruch entsprechen. Die Prinzipien „das richtige Material am richtigen Ort“ und „die richtige Menge“ haben die Holzkonstruktion maßgeblich geprägt.

Die Tragstruktur gliedert sich in zwei große, sich gegenüberliegende Elemente in Form von Schrägen, die zusammen eine Raute mit einem verglasten Dach in der Mitte bilden. Die Stabilität der beiden Baukörper wird durch zwei durchgehende Betonkerne gewährleistet, die sich über die gesamte Gebäudehöhe erstrecken. Die Primärstruktur basiert auf einem Holzträger-System. Die Erschließungsflächen sind in die Hauptstruktur integriert.

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Zukunftsräume für Arbeit, Zusammenarbeit und Lehre

Alle Funktionen sind um ein über alle Geschosse offenes Atrium herum organisiert, an dessen Rand informelle Begegnungszonen angeordnet sind (Lounges, Kaffeepoints, Kopierbereiche usw.).

Eine Fakultät ist ein Ort der Begegnung, des kulturellen Austauschs, des Dialogs und der Geselligkeit.

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Eine „Dorfplatz“-Tribüne

Der vertikale Austausch wird durch informelle Sitzstufen gefördert, die die beiden unteren Ebenen mit den Lernräumen miteinander verbinden. Man kann sich dort hinsetzen, E-Mails lesen, eine Konferenz abhalten oder auf den Unterricht warten…

Lehr- und Lernräume

Die beiden unteren Geschosse beherbergen die Lehr- und Lernbereiche. Diese Position schützt vor Lärmbelastung durch intensive Bewegungsströme. Die Unterrichtsräume können klassisch organisiert werden, doch das Verhältnis zum Vortragenden verändert sich. Wir schlagen eine flexible Raumgestaltung vor, bei der jeder Raum als kollaborativer Workshop genutzt werden kann – mit mobilem, angepasstem Mobiliar und leistungsfähiger digitaler Ausstattung.

Die Fakultät

Die Fakultät erstreckt sich hauptsächlich über drei Ebenen, die in vier offene Arbeitsbereiche gegliedert sind. Jeder Bereich beherbergt eine Arbeitsgruppe. Die stützenfreien Ebenen bieten eine flexible Co-Working-Umgebung. Die Flächen sind vielfältig: von abgeschlossenen Büros für konzentriertes Arbeiten bis hin zu großzügig offenen Bereichen. Die Raumtrennungen sind modular und lassen sich leicht anpassen.

Verpflegung / Meeting Center / Organisation auf dem Dach

Das Dachgeschoss ist der zweite strategische Anziehungspunkt des Gebäudes. Fünf Besprechungsräume der Fakultät bilden dort ein Meeting Center. Diese Lage ist ideal für Workshops und kreative Arbeit in einem vom Alltag abweichenden Kontext. Der Ausblick auf die umliegende Landschaft ist außergewöhnlich – eine Einladung zur Inspiration.

Klima und Energie

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Helligkeit und Temperatur

Die Fassaden mit umlaufenden Gängen erzeugen einen dimensionierten Schatten, der die solaren Einträge in heißen Perioden reduziert. Das Konzept für die Südfassade ermöglicht eine ganzjährige Optimierung der Solarenergieerzeugung durch Photovoltaikmodule an den Plattenkanten. Große Fensterflächen lassen reichlich Tageslicht ins Gebäude.

Natürliche Belüftung

Die Belüftungsstrategie des Atriums wurde bereits bei der Formgebung des Gebäudes berücksichtigt. Die abgeschrägten Giebelseiten erzeugen einen aerodynamischen Trichtereffekt.

Reduzierung des Energiebedarfs

Die Energiesysteme sind einfach, effizient und wartungsarm. Das Gebäude basiert auf einem passiven Design, das den Energiebedarf minimiert. Die thermischen Eigenschaften der Gebäudehülle entsprechen den Standards des MINERGIE-P ECO-Energielevels.

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Team

Patriarche (Architektur, Innenarchitektur, TGA-Planung, Nachhaltigkeit & Umweltqualität, Kostenmanagement, BIM, Landschaftsplanung)

Credits

3D-Visualisierungen: ©Patriarche

Gebäudetypologie

Bildung