UNESCO

Sanierung eines denkmalgeschützten Bürogebäudes im laufenden Betrieb

Im 15. Arrondissement von Paris, in der Nähe des UNESCO-Hauptsitzes am Place de Fontenoy, befindet sich das Gebäude V — ein Werk von Bernard Zehrfuss und Jean Prouvé, das 1970 eingeweiht wurde. Es bietet aufgrund seines nahezu originalen Erhaltungszustands ein außergewöhnliches Sanierungspotenzial.

Für dieses denkmalpflegerische Renovierungsprojekt wurden die Teams von Patriarche beauftragt, die an der Erhaltung und Neuinterpretation des Gebäudes mit dem Ziel der energetischen Effizienz arbeiten. Die Sanierung erfolgt im laufenden Betrieb und in einem komplexen städtischen Umfeld.

Das Programm umfasst:
• Die Anpassung an Sicherheits- und Barrierefreiheitsstandards sowie den vollständigen Austausch der technischen Anlagen zur Erfüllung von Komfort-, Energieeffizienz- und Niedrigstenergiegebäude-Kriterien;
• Die Restaurierung der ursprünglichen Fassade, die Wiederverwendung von Materialien und die umfassende denkmalgerechte Aufwertung;
• Die Neugestaltung der Innenräume wie Empfangsbereich, Büros und Sanitäranlagen sowie die Aufwertung der Außenbereiche wie Patio und Garten Miollis.

Am Ende wird das renovierte Gebäude den Zielen des Pariser Klima- und Energieplans entsprechen und mit dem Label HPE BBC-Effinergie Rénovation 2009 ausgezeichnet, um den Energieverbrauch des Gebäudes zu minimieren.

Bauherr : UNESCO

Standort : Paris, Frankreich

GF : 16 711 m²

Status : Im Gange

Date : 2023

Key points

  • Fassadenrenovierung
  • Berücksichtigung des bestehenden Kulturerbes.
  • Erhalt von Geometrien und ungewöhnlichen Bauwerken.
  • Thermischer, hygrometrischer und akustischer Komfort.
  • Umsetzung der Barrierefreiheit für Personen mit eingeschränkter Mobilität (PRM).
  • Anlage von Gärten.

Nachhaltickeit

  • Ziel: BBC Effinergie Renovierungslabel.
  • Ubat -63 %, 70 % Einsparung beim Energieverbrauch.
  • Wiederverwendung von Materialien (zwischen 7 % und 15 %).
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Ein aktualisiertes und verstärktes Fassadenkonzept

Avant et après des panneaux de façade Unesco à Paris

Dämmung

Bei einem Gebäude aus den 1960er Jahren, also lange vor Einführung der ersten Wärmeschutzverordnungen, wurden mehrere technische Herausforderungen festgestellt: das völlige Fehlen von Dämmstoffen an den vertikalen Wänden, keine Wärmebrückenunterbrechungen sowie einfach verglaste Fenster beeinträchtigen die thermische Leistung des Gebäudes erheblich und machen es sehr energieintensiv.
Zur Verbesserung der Energieeffizienz ist die Installation eines leistungsfähigen Dämmungssystems erforderlich, das in die Fassadenmodule integriert wird, sowie die Anbringung von Wärmebrückenunterbrechungen in der Fensterrahmenkonstruktion.

 

Abdichtung

Auch die Abdichtung des bestehenden Gebäudes war in schlechtem Zustand. Die Flachdächer wiesen an Schwachstellen wie den Aufkantungen und den Übergangsbereichen zwischen den Seitenflügeln und der Überstruktur Undichtigkeiten auf. An einigen Stellen führten Konstruktionsmängel oder Probleme bei der Regenwasserableitung zu Wasseransammlungen, was ebenfalls die thermische Leistung des Gebäudes beeinträchtigte.

Die Aktualisierung dieser technischen Verfahren erfolgt mit dem Ziel, dem ursprünglichen Werk treu zu bleiben und gleichzeitig eine verbesserte und zeitgemäße Leistungsfähigkeit zu bieten.

Photos de l'intérieur du bâtiment de l'UNESCO à Paris
Façades de l'UNESCO

Eine dauerhafte und effiziente historische Konstruktion

Ursprünglich mit einem bioklimatischen Ansatz konzipiert, besteht unsere Aufgabe darin, die Leistung des Gebäudes zu verbessern und gleichzeitig die ursprünglichen Absichten zu bewahren. Da sich die Standards für die Energieeffizienz seit dem Bau des Gebäudes weiterentwickelt haben, war eine aktualisierte Analyse und Diagnose erforderlich, um die Bauelemente optimal zu nutzen und zu optimieren.

Beherrschung von Komfort und Energieverbrauch

Mit einem doppelten Ziel soll die Sanierung dieses Bürogebäudes aktualisiert werden, um den neuen Normen und Anforderungen an die Energieeffizienz gerecht zu werden. Dabei soll eine nachhaltige und verantwortungsvolle Architektur entstehen, die den Nutzern gleichzeitig mehr Komfort bietet.
Die folgenden Schlüsselmaßnahmen definieren den Prozess zur Erreichung dieser Ziele:

  • Neugestaltung der Fassaden
  • Tag-Nacht-Phasenverschiebung
  • Wärmedämmung
  • Steuerung des solaren Energieeintrags
  • Biobasierte Materialien
  • Dachsanierung
  • Erneuerbare Energien
  • Optimierung der Belüftung

Die Renovierung dieses denkmalgeschützten Bauwerks zielt darauf ab, den Energieverbrauch des Gebäudes zu senken und gleichzeitig den Nutzerkomfort zu verbessern.

Façades de la réhabilitation de l'UNESCO

Équipe

Patriarche (Architektur, TGA-Planung, Umweltqualität am Bau, Bauökonomie)
Partner : Ragot Gilles, Eckersley O’Callaghan, MDP, Omega Alliance, Lamoureux, Casso & Associés

Bildnachweis

©Nicolas Grosmond

Gebäudetypologie

Büro
Denkmalschutz
Sanierung und Umbau