01
02
03
04
01 / 04

Renovierung des Gerichtsgebäudes in Nanterre

Energetische Sanierung des Gerichtsgebäudes in Nanterre

Vor rund fünfzig Jahren von André Wogenscky entworfen, einem langjährigen Schüler und Weggefährten von Le Corbusier, verkörpert das Gerichtsgebäude in Nanterre einen ikonischen Architekturstil, geprägt von klaren Linien und einer starken Identität. Angesichts aktueller gesetzlicher Änderungen, ökologischer Herausforderungen und wachsender Nutzerbedürfnisse erforderte dieses Wahrzeichen eine Modernisierung im Rahmen des nationalen France Relance-Programms, das die Renovierung öffentlicher Gebäude zur Erfüllung zeitgemäßer Standards unterstützt.

Ziel dieses Projekts ist es, das Gerichtsgebäude in Nanterre auf einen nachhaltigen Kurs für die nächsten 20 Jahre zu bringen, wobei die ursprüngliche architektonische Intention Wogensckys respektiert und aktuelle technische sowie funktionale Anforderungen erfüllt werden.

Bei den Außenfassaden zielt unser Eingriff darauf ab, diskret und respektvoll zu sein, um die visuelle Kohärenz des Gebäudes und seine Einbindung in den Verwaltungsbaukomplex zu bewahren, der zusammen ein einheitliches Ensemble bildet. Jede Entscheidung wurde von dem Wunsch geleitet, eine getreue Interpretation der Struktur zu erhalten und gleichzeitig bedeutende Verbesserungen in Bezug auf Energieeffizienz, Umweltleistung, Komfort und die Qualität der Innenräume zu erzielen.

Bauherr : Justizministerium

Standort : Nanterre, Frankreich

GF : 20 000 m²

Status : Fertiggestellt

Date : 2025

Key points

  • Wogenscky-Architektur.
  • Sanierung.
  • Respekt vor den ursprünglichen Linien.
  • Nutzerkomfort.
  • Landschaftlich gestalteter Innenhof.
  • Bauarbeiten im laufenden Betrieb.

Nachhaltickeit

  • Wärmedämmung der Fassaden und Dächer.
  • Verbesserter Sommerkomfort.
  • Tageslichtautonomie.
  • Akustische Verbesserung.
Projektblatt herunterladen

Ein luxuriös gestalteter Innenhof.

Das Landschaftsgestaltungsprojekt für den Innenhof orientiert sich am charakteristischen Stil von Roberto Burle Marx, einem brasilianischen Maler und Landschaftsarchitekten, der dafür bekannt ist, abstrakte Kunst in die Gartengestaltung eingeführt zu haben. Seine typischen organischen Pflanzenformen werden hier mit geraden Linien neu interpretiert – im Einklang mit der Architektur des Gerichtsgebäudes.

Die tropische Vegetation, die in Gruppen angeordnet ist und ein Markenzeichen seines Werks darstellt, wurde durch eine an das lokale Klima angepasste Pflanzenpalette ersetzt, die Einfachheit und Nachhaltigkeit fördert. Die bepflanzten Flächen, eingefasst von zeitgenössischen Linien, sind von Holzwegen umgeben, die eine einfache Pflege ermöglichen.

Von Büros, Arbeitsräumen und der zentralen Halle aus sichtbar, bietet dieser Garten eine beruhigende und sich wandelnde Landschaft, die den Alltag der Nutzer und Besucher bereichert.

Eine echte zeitgenössische Oase, eingebettet in eine glatte weiße Hülle, gestaltet, um ein angenehmes Umfeld zu bieten und sich harmonisch in das Gesamtgebäude einzufügen.

Fassadenrenovierung

Eine wärmedämmende Hülle, die die ursprüngliche Architektur respektiert

Das Fassadensanierungsprojekt zielt darauf ab, die grundlegenden Elemente des ursprünglichen architektonischen Konzepts zu bewahren und gleichzeitig den aktuellen Anforderungen an Wärme- und Energieeffizienz gerecht zu werden. Unser Eingriff soll dezent bleiben, die Identität des Gebäudes wahren und seine Einbindung in das städtische Umfeld erhalten.

Mehrere zentrale Prinzipien der ursprünglichen Architektur wurden sorgfältig beibehalten:

- Bichromie: Die Kombination aus Schwarz und Weiß, die das Spiel von Leere und Masse widerspiegelt, bleibt dem ursprünglichen Geist treu.
- Volumenzusammensetzung: Der zurückgesetzte Sockel im Erdgeschoss und im Zwischengeschoss behält seine Funktion als visuelle Basis für das obere quaderförmige Volumen.
- Fassadenrhythmus: Der Wechsel von schwarzen und weißen Streifen, dargestellt durch getöntes Glas und zurückgesetzte Glasbänder, bleibt unverändert.
- Fassadenebenheit: Der Versatz von 8 cm zwischen den emaillierten Verkleidungselementen und der äußeren Verglasung wird beibehalten, um das glatte Erscheinungsbild des Gebäudes zu erhalten.
- Modulor-Proportionen: Die von Le Corbusier definierten Proportionen werden bei den vorgenommenen Änderungen so weit wie möglich respektiert.
- Beziehung zur Präfektur: Die horizontalen Linien und die Farbpalette der Fassaden sorgen für Kontinuität mit den benachbarten Gebäuden.
- Fassadenmaterialien: Die Detaillierung und Anordnung der Materialien bleiben mit dem ursprünglichen Entwurf konsistent.

Team

Léon Grosse (Projektleiter)

Patriarche (Architektur, Ingenieurwesen, Kostenmanagement, Umweltqualität, BIM)

 

Partners

© Les éclaireurs (licht)

Credits

Photos : ©Nicolas Grosmond

 

 

 

Gebäudetypologie

Büro
Denkmalschutz
Sanierung und Umbau