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Condorcet

Universitätscampus Condorcet: Stadt der Geistes- und Sozialwissenschaften. Bau von zwei Forschungs- und Lehrgebäuden.

Der Campus Condorcet befindet sich in einem Gebiet, das Gegenstand bedeutender städtebaulicher Erneuerungsmaßnahmen ist, die von verschiedenen Akteuren des Territoriums durchgeführt werden: der Stadt Paris, der Gemeindeverwaltung Plaine Commune sowie den Gemeinden Aubervilliers und Saint-Denis, ebenso wie vom Département und der Region.

Das von Plaine Commune getragene territoriale Entwicklungsprojekt positioniert dieses Gebiet als einen bedeutenden Pol des Großraums Paris.

„Cours des Humanités“, „Campus Parc“ und „Socle Actif“ bilden die drei zentralen Elemente eines Projekts, das darauf abzielt, die langfristige Anpassungsfähigkeit des städtischen Konzepts sowie die Sichtbarkeit einer führenden öffentlichen Institution zu gewährleisten.

Patriarche beteiligt sich an der übergreifenden Planung des Campus Condorcet und hat zudem zwei Gebäude entworfen:

  • Ein Forschungsgebäude mit 15.000 m² BGF, das Forschungseinheiten in den oberen Etagen, Unterrichtsräume, ein medizinisches Zentrum und eine Brasserie im Erdgeschoss sowie eine Tiefgarage umfasst.
  • Ein Verwaltungsgebäude, das die Leitung des Campus EPCS, die Forschungsplattformen des „Hôtel à Projets“ sowie die zentrale Sicherheitsstelle des Standorts beherbergt. Es befindet sich in zentraler Lage auf dem Campus und dient als Ort der Begegnung für Besucher und Forschende.

Bauherr : Öffentliche Einrichtung für wissenschaftliche Zusammenarbeit Campus Condorcet

Standort : Aubervilliers, Frankreich

GF : 24 400 m²

Status : Übergeben

Date : 2020

Key points

  • Sichtbarkeit.
  • Flexibel nutzbare Büroflächen.
  • Flexible Räumlichkeiten.
  • Pädagogische und digitale Innovation.

Nachhaltickeit

  • Energiestandard RT 2012.
  • Die Nachhaltigkeit des Campus beruht auf der Wahl geeigneter Lösungen – sowohl in Bezug auf die Energieeffizienz als auch auf das Wassermanagement, die Abfallbewirtschaftung, den Schutz vor Lärmbelästigung und die gesundheitliche Qualität der Räume.
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Plan des différents bâtiment sur le site condorcet

Innovation und Nachhaltigkeit

Ein neuer Ort des Wissens und der Innovation an der Schnittstelle zwischen der Hauptstadt und dem inneren Pariser Umland: Der Campus Condorcet schlägt eine Brücke zwischen den historischen Standorten im Zentrum von Paris und den zahlreichen bereits bestehenden Universitätsstandorten in Seine-Saint-Denis.

Der Campus Condorcet bietet Forschenden und Studierenden optimale Arbeitsbedingungen dank gemeinschaftlich genutzter Dienstleistungen und Einrichtungen, darunter ein Konferenzzentrum, eine große Dokumentationseinrichtung, ein „Hôtel à Projets“, eine Gästeunterkunft für eingeladene Wissenschaftler sowie 450 Wohnungen.

Als Ort der Innovation erfüllt der Campus Condorcet Porte de la Chapelle auch das Bedürfnis nach Öffnung von Praktiken und Räumen. Modulare Räume – wie die Unterrichtsbereiche und Konsultationsräume – wurden geschaffen, um sich an die neuesten pädagogischen und digitalen Innovationen anzupassen.

Salle de classe Condorcet
Coursives Condorcet

Ein nachhaltiger Campus

Die Nachhaltigkeit des Campus beruht auf der Wahl geeigneter Lösungen – sowohl in Bezug auf die Energieeffizienz als auch auf das Wassermanagement, die Abfallbewirtschaftung, den Schutz vor Lärmbelästigung und die gesundheitliche Qualität der Räume. 70 % der Baustellenabfälle wurden verwertet.

Der Campus räumt den Grünflächen einen wichtigen Platz ein – ganz im Sinne der Erwartungen der lokalen Gemeinschaft – und trägt so zur Umweltqualität des Viertels und zur Wiederbelebung der Biodiversität bei. Es gibt unter anderem 5.000 m² begrünte Dächer.

Mehr als 40 % des Warmwasserbedarfs des Gästehauses für Forschende sowie der universitären und administrativen Restaurants werden durch Solarenergie gedeckt.

Schéma Condorcet

Forschungsgebäude – RECH3

Das Forschungsgebäude RECH3 fügt sich in die städtebauliche Strategie des Campusparks ein, dessen besondere Typologie aus dem Streben nach einer Balance zwischen einem gemeinschaftsfördernden Funktionsprinzip und einer maßvollen Bodenversiegelung hervorgeht. Diese erlaubt eine serielle Wiederholung der Gebäudetypen und schafft gleichzeitig Durchgänge und Durchlässigkeit. Ein Dialog entsteht zwischen dem gemeinsamen Boden und den Gebäuden: Durchlässigkeit und Transparenz holen die Forschenden aus ihren Büros in das lebendige, begrünte Stadtbild – die Welt der Forschung öffnet sich und wird sichtbar.

Zu diesem Zweck wurde eine segmentierte Volumetrie vorgeschlagen, die Porosität und Durchlässigkeit schafft. Die Kombination mehrerer Baukörper öffnet sich großzügig zu zwei Höfen, die in direkter Verbindung zum Park und seiner Fußgängerachse stehen. Ergänzt wird das Ensemble durch Einschnitte und eine durchgehende Eingangshalle. So fügt sich das große Volumen des Forschungsgebäudes im Baufeld 3 harmonisch in den Campuspark ein, indem es in mehrere Elemente gegliedert wird.

Dieses Gebäude stellt auch gezielt die Frage nach dem Arbeitsraum für Forschende und der Möglichkeit, spezifische Orte für die besonderen Anforderungen der geisteswissenschaftlichen Forschung zu gestalten. Unsere Antwort führt eine Zwischenebene zwischen Modulen und Büros ein: die Zelle. Ihre Fläche, Dimensionen und Bauweise ermöglichen ohne Komplexität vielfältige Raumgestaltungen, Experimente mit Arbeitsorganisation und eine permanente Weiterentwicklung.

Die Kombination mehrerer Baukörper öffnet sich großzügig zu zwei Innenhöfen – die Welt der Forschung öffnet sich und wird sichtbar.

Projekt-Hotel und Sitz des EPCS

Das Projekt-Hotel befindet sich in zentraler Lage auf dem Campus, was ihm ermöglicht, ein Ort des Durchgangs und der Begegnung für Besucher und Forschende zu sein.

Dieses Gebäude besteht aus „Schichten“, die vertikal übereinander gestapelt sind:

  • Das „gemeinsame urbane Sockelgeschoss“ ist so gestaltet, dass es die Grenze der Fußgängerachse nachzeichnet und die Sichtachsen und Perspektiven ab dem Ausgang des GED im südlichen Teil des Campus bewahrt.
  • Die Eingangshalle und der Besprechungsraum werden von den beiden Hauptfunktionseinheiten gemeinsam genutzt: den Logistikbüros und der zentralen Sicherheits-/Sicherheitsstelle des Standorts.
  • Die fünf Etagen der Forschungsplattformen des Projekt-Hotels sind um einen zentralen Kern organisiert, der vertikale Verkehrswege und Servicebereiche umfasst. Die Büroflächen erstrecken sich rund um diesen Kern. Die Büros sind frei von strukturellen und technischen Einschränkungen, flexibel, modular und an zukünftige Nutzungen anpassbar.
  • Das EPCS ist auf den beiden obersten Etagen untergebracht, wobei der doppelt hohe Sitzungssaal wie ein „Leuchtturm“ über dem Campus thront.
Condorcet vue de l'extérieur

Team :

Patriarche (Architekt)
Partners :
Adim concepts
WSP
Oasiis
Betip

Kredits :

Fotos : ©David Boureau

Gebäudetypologie

Bildung
Öffentlich