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HE:AL Campus

Ein offener und vernetzter Campus, der der Forschung in der präventiven Medizin gewidmet ist: Büros, Labore, Learning Center, Restaurants, Bibliothek.

Der dem Bereich der präventiven Medizin gewidmete Campus ist offen und vernetzt in einem sich wandelnden urbanen System.

Er besteht aus sieben Gebäuden und organisiert sich um eine markante landschaftliche Achse. So wie sich die Medizin weiterentwickelt und ihren Paradigmenwechsel vollzieht, wenden wir dieses Verfahren auf Stadtplanung, Landschaft und Architektur an, indem wir einen Masterplan vorschlagen. Im Mittelpunkt stehen die Nutzungen, das landschaftliche Raster und lebendige Böden sowie die Einzigartigkeit der Gebäude, um einer Vielzahl von Bedürfnissen gerecht zu werden (gezielte Umkehrbarkeit)... Das Projekt vertritt die Idee eines produktiven und regenerativen urbanen Ökosystems.

Die vorgeschlagene dynamische und aktive Strukturierung ermöglicht es uns, über die Maßstabsebene des Gebäudes hinauszugehen, um die Umkehrbarkeit und damit die Kreislaufwirtschaft des Standorts weitaus realistischer, ambitionierter und produktiver anzugehen. Dieser städtische Maßstab „überschreitet“ selbstverständlich die Grenzen des HE:AL-Geländes, um in der Umgebung und in der Stadt Resonanz zu finden.

Ein Projekt in Bewegung, das Raum für Ungewissheit und Unerwartetes lässt, aber auch den Menschen wieder auf die richtige Ebene stellt – die eines bescheidenen Bestandteils des Lebendigen.

Bauherr : HE:AL Campus SA

Standort : Esch-sur-Alzette, Luxemburg

GF : 124 490 m²

Status : Wettbewerb (2. Preis)

Date : 2023

Key points

  • Umkehrbarkeit.
  • Demontierbarkeit.
  • Ein offener und durchlässiger Campus.
  • Landschaft verstärken.

Nachhaltickeit

  • Kreislaufwirtschaft.
  • Holzbau.
  • Vorproduktion.
  • Bioklimatik.
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Rahmenplan

Der HE:AL-Campus fügt sich in einen starken geografischen Kontext ein, den es gilt zu stärken, indem die drei Hauptebenen des Territoriums miteinander kombiniert werden.

Die drei Ebenen der Intervention

  • Die Geografie des städtischen Dipbech-Tals, das renaturiert werden soll, um seine Rolle als ökologischer Korridor voll zu erfüllen und die verschiedenen Entwicklungszentren der Stadt zu strukturieren.
  • Die öffentlichen Räume des Campus, deren Nutzungskomfort in Synergie mit der Wiederherstellung natürlicher Lebensräume steht (Ufergehölz, Waldrand, Wiese, Feuchtgebiet usw.) und sanfte Mobilität unterstützt.
  • Die Alltagsräume in Symbiose mit der Architektur (Terrassen, Balkone, Loggien), gemeinschaftlich oder produktiv (biosolar): eine vertikale Landschaft, die auf allen Etagen Atemraum und eine Beziehung zur Natur bietet.

Die Landschaft und die lebendigen Böden als organisatorische Matrix

Durch die schnelle, matrixartige und partizipative Installation aller Komponenten eines komplexen natürlichen Ökosystems (Wasser, Ufergehölze, Wälder, krautige Schichten) geben wir dem HE:AL Campus eine neue strukturierende Ökologie, die das lebendige Kapital bewahrt und den Standort organisiert.

Diese Matrix entsteht durch eine umfassende Arbeit an der Herstellung lebender Böden, durch die Installation verschiedener Vegetationsschichten, die Verlangsamung des Wasserkreislaufs auf Standortebene und die Schaffung einer vertikalen Landschaft, die vollständig mit der Architektur verflochten ist.

Eine Landschaft in Bewegung schaffen

Die so geschaffenen Landschaften erzeugen ständig wechselnde Atmosphären, die die natürlichen Kreisläufe verständlich machen. Baumstümpfe und tote Stämme bilden Lebensräume für Kleintiere und Humus für die Böden, Rinden- und Laubteppiche markieren die Wege, Steinhaufen und Vogelwarten dienen als Samenfallen. Ein ganzes Mosaik von Mikrohabitaten, deren Pflege durch eine angepasste Bewirtschaftung geregelt werden muss, um ihre Dauerhaftigkeit und ökologische Funktion zu gewährleisten.

Vertikale Landschaft

  • Bewohnte Landschaft: Die Sockel der Gebäude können auf ihren Dächern eine etwa 60 cm dicke Schicht aufnehmen, die insbesondere mit mehrstämmigen Sträuchern bepflanzt wird.
  • Zugängliche Landschaft: Die Zwischendächer verfügen über eine dünnere Schicht von etwa 40 cm, bepflanzt mit kleineren Gehölzen und krautigen Pflanzen. Diese Böden werden modelliert, damit sich dort natürliche Mikromilieus entwickeln, angepasst an jede Substratdicke.
  • Energielandschaft auf den nicht zugänglichen Dächern: Die höchsten Dächer eignen sich für die Installation von Biosolar-Anlagen (keine Verschattung durch andere Gebäude). Es wird eine relativ dünne krautige Schicht (etwa 20 cm) gepflanzt, auf der Solarpaneele installiert sind. Die Evapotranspiration der Pflanzen kühlt die Unterseite der Paneele, verhindert deren Überhitzung und erhöht so die Stromproduktion (um etwa 10 bis 20 %).

Gezielte Umkehrbarkeit

Im Gegensatz zum Trend, alle Gebäude flexibel oder umkehrbar zu gestalten, um das Unvorhersehbare vorwegzunehmen, setzen wir auf eine gezielte Umkehrbarkeit, um das richtige Gleichgewicht im CO₂-Fußabdruck des Projekts zu finden. So betrachten wir Flexibilität und Umkehrbarkeit auf städtischer Ebene und nicht mehr nur auf Gebäudeebene, um die Umkehrbarkeit und damit die Kreislaufwirtschaft des Standorts wesentlich realistischer, ambitionierter und produktiver anzugehen.

Die Vielfalt der vorgeschlagenen urbanen Formen (und das ‚architektonische Bestiarium‘) ermöglicht die Aufnahme unterschiedlicher Funktionen und damit verschiedener Umkehrbarkeiten im Laufe der Zeit.

Sie fördert den unternehmerischen Entwicklungspfad und trägt somit auf natürliche Weise zu einer Form von Flexibilität auf Campus-Ebene bei. Die Kreislaufwirtschaft erstreckt sich dann auf das gesamte Gelände und seine Erweiterungen – und nicht mehr nur auf die Gebäude.

Gebäude mit variabler Höhe

Warum gelten Gebäude mit homogener Höhe als Norm, obwohl sie mehrere, teils sehr unterschiedliche Nutzungen oder Funktionen aufnehmen können – ja sogar sollten?
Wir stellen dieses ‚vorgefertigte Denken‘ bewusst infrage, indem wir hier gezielt einige Gebäude mit variabler Höhe vorschlagen. Sie ermöglichen auf natürliche Weise sehr unterschiedliche räumliche Bedingungen (freie Höhe, Ausblicke nach außen, gegenseitige Sichtbeziehungen …), die den Bedürfnissen der vielfältigen Nutzer und Nutzungen besser entsprechen. Gleichzeitig schaffen sie einen zusätzlichen Schritt hin zu mehr Flexibilität oder Umkehrbarkeit der Räume.

Wir betrachten Flexibilität und Umkehrbarkeit auf städtischer Ebene und nicht mehr nur auf Gebäudeebene.

Team

Patriarche (Architektur, Innenarchitektur, QEB, BIM, Städtebau, Landschaft)
Partner:
Atelier George, Oteis, LUXPLAN SA

Kredits :

©Jeudi Wang

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